Meldepflicht in Bayern bei Sichtung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina)

Hornisse

Die ursprünglich aus Südostasien stammende Vespa velutina wurde erstmals 2004 in der Nähe von Bordeaux nachgewiesen. Während in den ursprünglichen asiatischen Verbreitungsgebieten sieben Unterarten mit sechs Varietäten vorkommen, tritt in Frankreich ausschließlich die Vespa velutina var. nigrithorax auf. 2014 wurde diese Art zum ersten Mal in Deutschland entdeckt.

Die asiatische Hornisse ernährt sich von einer breiten Mischung von Insekten unseres Ökosystems mit einem Fokus auf Fliegen und Honigbienen sowie sämtliche Arten von Wildbienen. Dabei fängt die Hornisse gerne heimkehrende Sammlerinnen vor dem Flugloch der Bienenvölker ab, die eine leichte Beute für die geschickten Jägerinnen darstellen. Sie können auch als Gruppe jagen, wobei mehrere Hornissen im Schwebflug vor dem Flugloch auf Sammlerinnen warten. Durch die Jagd kann es zu beträchtlichen Schäden an den Bienenvölkern kommen. Bei starker Bejagung stellen die Honigbienen oftmals Ihren Flugbetrieb ein, wodurch die Versorgung des Bienenvolkes mit Futter zusammenbrechen kann. Wird das Flugloch durch die Bienen nicht verteidigt oder fliegen die Bienen auf Grund kalter Witterung nicht mehr aus, dringen die Hornissen auch in die Bienenvölker ein.
Im Obst- und Weinanbau kann es zu beträchtlichen Schäden an den reifen Früchten kommen. Untersuchungen aus Frankreich berichten von Schädigungen an bis zu 75% der Früchte bei hoher Nestdichte der Vespa velutina.

Die Asiatische Hornisse nistet gerne im urbanen Raum. Personen, welche sich in der Nähe von Nestern der Vespa velutina aufhalten und Erntehelfer oder Besucher in der Nähe von Weinbergen oder Obstanbauanlagen müssen mit einer erhöhten Stichgefahr rechnen.

Nachdem in 2022 eine erste Vespa velutina im Landkreis Main-Spessart gesichert beobachtet werden konnte, sind in 2023 fünf Nester und in 2024 vor allem in der Grenzregion zu Hessen 17 Nester gefunden und entfernt worden.

In Bayern gibt es eine Meldepflicht für die Vespa velutina. Aber Vorsicht beim beobachten. Kleinste Erschütterungen des Nestes lösen eine gewaltige Verteidigungsreaktion des Nestes aus. Nicht wie bei unseren heimischen Hornissen (Vespa Crabro) die geschützt ist,  kann die asiatische Hornisse ihr Gift nicht nur mit dem Stachel injizieren, sondern das Gift auch verspritzen. Werden beispielsweise die Augen getroffen so ist dies äußerst schmerzhaft und beeinträchtigt zeitweise das Sehvermögen.

Meldeweg bei Sichtung der Hornisse.
Sollten Sie die Asiatische Hornisse irgendwo beobachten, dann verwenden Sie den offiziellen Meldeweg über BEEWARNED . Der  Link zur Meldeplattform lautet: www.beewarned.de .
Bitte melden Sie nicht direkt an Behörden oder Landratsämter, sondern nur über diese Meldeplattform.

Entfernung der Nester
Mit Lockstoffen an verschiedenen Plätzen wird das Nest ausfindig gemacht und von speziell ausgebildeten Personen mit speziellen Schutzanzügen entfernt.
Vom eigenständigen Entfernen von solchen Nestern ist unbedingt Abstand zu nehmen, denn das kann schwere Folgen für die Personen mit sich bringen.

Quellen
Text teilweise von der Bayrischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG)
Bild Reiner Jahn
Verfasser Helmut Hofmann